Es ist das Schlimmste passiert, was dir als Elternteil widerfahren kann - dein Kind ist gestorben. Ob plötzlich aus dem Leben gerissen oder nach einer längeren Zeit des Abschieds - der Tod deines Kindes löst überwältigende Gefühle und Gedanken in dir aus. Der große Schmerz und diese überwältigenden Gefühle wirken in diesem Moment, als würdest du sie nicht aushalten können. Dein Gehirn und dein Nervensystem laufen auf Hochtouren, um dich in diesem Prozess zu unterstützen. Du zeigst Verhaltensweisen, die du an dir so noch nicht kanntest, was dich zusätzlich verunsichert.

Wenn du das Gefühl hast, Unterstützung in diesem Moment zu benötigen, melde dich bitte jederzeit bei mir. Falls ich nicht erreichbar bin, melde ich mich sofort zurück, sobald es möglich ist!

Was ich dir für diesen Moment jedoch mitgeben möchte:
Du hast Zeit!

Du hast jetzt ausreichend Zeit, dir Gedanken zu machen und auf deine Gefühle zu hören, was du jetzt machen möchtest - für dich und dein verstorbenes Kind. Du hast Zeit, durchzuatmen und zu versuchen, deine Gedanken und Gefühle zu sortieren, dein Umfeld und dir hilfreiche Angehörige und Freunde zu informieren und als Unterstützung für diese intensive Zeit zu aktivieren. Es ist ausreichend Zeit, um noch Zeit mit deinem verstorbenen Kind zu verbringen und Andenken zu schaffen. Je nach Todesfall und Todesursache kann dies zuhause, im Krankenhaus oder auch im Bestattungsinstitut stattfinden. Frag bei den zuständigen Personen, welche Möglichkeiten du hast und bitte um Unterstützung und Hilfe dabei.

Du hast jetzt alle Zeit der Welt!

Nimm dir diese Zeit und hör auf dein Gefühl, was sich für dich richtig und stimmig anfühlt.


Handlungen und Andenken, die dir langfristig im Trauerprozess helfen können:

  • Du kannst dein Kind noch einmal waschen und anziehen.
  • Du kannst Erinnerungsfotos machen oder machen lassen. (www.dein-sternenkind.eu)
  • Du kannst Hand- und Fußabdrücke machen. (mit Farbe auf Papier - zB für Erinnerungsschmuck, Tattoo; oder in Salzteig / Abdruckmasse)
  • Du kannst eine Haarlocke abschneiden. (zB für Erinnerungsschmuck, als Andenken)
  • Du kannst noch Zeit mit deinem Kind verbringen, dein Kind in den Arm nehmen, mit ihm/ihr kuscheln, ihm/ihr noch liebe Worte mitgeben.
  • Du kannst dein Kind noch einmal nach Hause bringen lassen. (> in Absprache mit deinem Bestattungsinstitut)
  • Du kannst dein Kind beim Bestattungsinstitut besuchen, so oft du das möchtest und brauchst.
  • Du darfst die Trauerfeier nach deinen Bedürfnissen und im Sinne deines Kindes gestalten. Frag im Umfeld nach, ob dich dabei jemand unterstützen kann, wenn du das möchtest. Frag auch Geschwisterkinder und Freunde, ob sie bei der Gestaltung mithelfen möchten.


Manche dieser Ideen und Vorschläge werden für dich befremdlich wirken. Du denkst vielleicht, du möchtest keine Bilder und Fotos aus dieser Zeit, du kannst dir nicht vorstellen oder hast Angst davor, dein Kind noch einmal nach Hause bringen zu lassen. Viele verwaiste Eltern empfinden in dieser Situation genau so. 

Doch in der Zusammenarbeit und Begleitung mit ihnen kommen immer wieder die gleichen Rückmeldungen: "Ich hab so gezweifelt, ob ich das möchte und schaffe, und jetzt bin ich froh, dass ich das gemacht habe." Nicht die Handlungen, bei denen wir unsicher waren oder gezweifelt haben, werden zu Belastungen im Trauerprozess, sondern die Möglichkeiten, die wir nicht nutzen konnten, weil wir verunsichert waren. Hör auf dein Gefühl und sprich darüber. Das sind alles Angebote und Möglichkeiten, die du nutzen kannst, jedoch nicht musst. Nur du selbst entscheidest, was richtig und gut für dich ist. Dann können all diese Erinnerungen und Andenken, die du in dieser so besonderen und einmaligen Zeit für dich schaffen kannst, auf deinem Weg durch die Trauer wertvolle Helfer sein. Sie erinnern an die letzten gemeinsamen Momente mit deinem Kind. 


Die Erinnerung ist das einzige Paradies,
aus dem wir nicht vertrieben werden können.
(Jean Paul)


weitere notwendige Schritte:

  • Bestattungsinstitut deines Vertrauens kontaktieren (darf frei gewählt werden, es besteht kein Regionsschutz; Sterbeurkunde wird dir vom Bestatter ausgehändigt)
  • Arbeitgeber informieren (Krankenstand, Karenz abklären)
  • Krankenmeldung durch Hausarzt (zB ICD 11, Kap 24 - QE61.0 Verlust oder Tod eines Kindes)
  • Information über Versterben des Kindes an: Kindergarten/Schule, (Kinder-) Arzt, Finanzamt (Familienbeihilfe), Krankenkasse (Pflegegeld), Versicherungen, Bankinstitut
  • Nachlass regeln > ACHTUNG: Informationsschreiben kommt direkt vom Notar (bei ALLEN Kindern, unabhängig vom Alter!)


Carmen Eckerstorfer, MA, MSc

Tassilostraße 15/9

4642 Sattledt

+43 (0)677 / 64 12 10 19

info@carmen-eckerstorfer.at

oder gerne auch über das angeführte Kontaktformular:



Kosten

100 € / Stunde

Psychosoziale Beratung wird nicht von der Gesundheitskasse übernommen. Die Bezahlung erfolgt in bar oder per Überweisung nach jeder Sitzung. Bei finanziellen Schwierigkeiten kann ein angepasstes Honorar vereinbart werden.

Termine gelten als verbindlich. Ich bitte um Verständnis, dass Absagen mindestens 24 Stunden vorher bekannt gegeben werden müssen. Im Falle späterer Stornierungen bzw. nicht wahrgenommener Termine müssen diese vollständig verrechnet werden. (Keine Rückerstattung möglich).

MOKI-OÖ Kinderpalliativteam

Für die Betreuung über das MOKI-OÖ Kinderpalliativteam besteht ein Sondertarif. Nach Absprache erfolgt für oberösterreichische Familien die komplette Übernahme der Kosten durch den Verein MOKI-OÖ Kinderpalliativteam für die Zeit bis kurz nach dem ersten Todestag.


Carmen Eckerstorfer, MA, MSc

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